DER REIZ DES UNSCHEINBAREN

Die Photos und Texte in diesem Buch versuchen, dem ästhetischen Prinzip des Wabi-Sabi zu entsprechen. Wabi-Sabi ist ein dem Zen-Buddhismus verpflichtetes Schönheitsideal, das seit dem 15. Jahrhundert in Japan zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Es gilt hier, Schönheit im Unauffälligen, Vergänglichen, Verfallenden, auch Zerstörten zu finden. Nicht die Dinge im strahlenden Licht der Sonne, in großer Farbenpracht, sollen betrachtet werden, sondern die im Zwielicht, in der Dämmerung, im Schatten. (……..) Die Form der Texte ist der Versuch, sich dem Haiku anzunähern, soweit das in deutscher Sprache möglich ist. Das Haiku ist eine japanische Gedichtform, die seit dem 13. Jahrhundert in Erscheinung tritt. Es besteht aus drei „Zeilen“ mit je fünf, sieben und fünf „Silben“. Japanische Wörter sind im Algemeinen einsilbig, deshalb werden kurz oder lang gesprochene Vokale (Moren) gezählt. Im europäischen Sprachraum ist das nicht möglich, hier wird mit Betonungen gearbeitet. (……….) Um mit Richard R. Powell, einem Kenner des Zen-Buddhismus abzuschließen: „….nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen, nichts ist perfekt.“ – So auch diese Haikus.

Hardcover, 30 cm x 30 cm